FEUERVOGEL
SECHS ERZÄHLUNGEN
Feuervogel
Format: Softcover
Bindung: Taschenbuch
Seitenzahl: 266 Seiten
ISBN: 978-3-565048-08-3
Verkaufspreis: 14,99€
BV 2514
Antoni hat ihre Familie verloren und wagt in New York einen neuen Anfang, Massimo verliebt sich in Rom, Resa befreit sich in London von den Fesseln ihrer Eltern, Charles hasst nichts mehr als sein Brüsseler Büro, Nora kämpft in Barcelona mit ihrer Au-pair-Familie und der alte Hermann denkt, er liebt nur noch den Kölner Dom. Doch dann trifft er Klara und den Feuervogel.
In den sechs Erzählungen spielt die schicksalhafte Begegnung von Menschen und die zerstörerische Kraft des Feuers eine entscheidende Rolle.
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ISBN: 978-3-565048-08-3
Über MICH
URSEL MIDDEL
Ich wurde 1971 in Dortmund geboren und lebe in Brüssel. Ich bin Diplom-Übersetzerin und war als Sales Managerin und bei der Europäischen Kommission im Bereich Personalentwicklung tätig.
Anstoß zum Schreiben gab mir das beeindruckende Projekt »6 Milliards d’Autres« bei dem in über 5.000 Interviews, Menschen auf der ganzen Welt zu Themen wie Freiheit, Liebe, Tod und Familie befragt wurden. Den Sinn ihres Lebens erklärte eine kubanische Frau darin wie folgt: Etwas kreieren!
Et voilà …
Senden Sie mir eine E-Mail für Lesungsanfragen, Rezensionsexemplare oder einfach nur eine paar Worte.
ursula.middel@skynet.be
Feuervogel Leseprobe
Charles
Bruxelles 1991
Charles saß mit dem Skizzenheft auf einer Trittleiter. Die Dampfmaschine, das geflügelte Pferd und den mit Federn beklebten Vogel Strauß hatte er im Handumdrehen aufs Papier gebracht. Vorsichtig fuhr er mit dem Radiergummi über die Fühler des Hirschkäfers und die Halswirbelknochen des Flugsauriers. Nun stimmte alles, die Proportionen und Schattierungen waren ihm gut gelungen. Er blies den Graphitstaub vom Stift, klappte die Leiter zusammen und rückte sie so dicht an die Schildkröte heran, bis er jedes Detail erkennen konnte. Er zog einen Bleistift aus dem Etui, legte die dünne Mine mit einem scharfen Messer frei und rieb damit über das Schleifpapier. Dann begann er die Umrisse des Ozeandampfers zu skizzieren, wechselte immer wieder Graphit- und Kohlestäbchen aus, um die verschiedenen Ebenen tadellos herauszuarbeiten. Jetzt fehlen nur noch das Bullauge und der Mast, überlegte er. Dann kommt der Grashüpfer an die Reihe.
Plötzlich erstrahlten dutzende Glühbirnen am Dach, schrille Rummelplatzmusik ertönte und der Dampfer schaukelte ihm davon.
»Verflucht! Ich war nicht schnell genug!«
Fasziniert beobachtete er das Spektakel. Der Fesselballon schwebte in die Höhe, aus einem Gullydeckel lugte ein Kanalarbeiter mit Stirnlampe, die Autositze der Oldtimer fuhren rauf und runter. Im Handumdrehen hatte sich eine Schlange vor dem Kartenschalter des Karussells gebildet.
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